ALL INCLUSIVE
„All Inclusive“ von Ben Pascal
URAUFFÜHRUNG
Harald lädt Hanna, eine gute Bekannte zum Essen ein. Sie sprechen über den tragischen Tod von Haralds Frau Sandra, der sich vor zwei Wochen ereignet hat, über Haralds Pensionierung und über seinen Sohn Samuel, welcher Down-Syndrom hat. Auch Samuel, der immer wieder kommt und geht, wird in die Gespräche mit einbezogen. Die sehr warme und familiäre Stimmung erfährt eine abrupte Wendung, als Hanna schließlich aufbrechen will und Harald ihr sagt, dass Samuel eigentlich ihr Kind ist, welches sie vor achtzehn Jahren zur Adoption freigab. Da Harald nun verreisen wird – alleine und auf unbestimmte Zeit – will er Samuel seiner leiblichen Mutter zurückgeben…
Das Stück stellt – leise und unaufdringlich – Fragen über das Wahrnehmen persönlicher Verantwortung versus Freiheitsdrang, über Solidarität versus Streben nach persönlicher Unabhängigkeit. Ohne moralisch zu werten, kommen angesichts einer immer höher werdenden Lebenserwartung Fragen von großer gesellschaftlicher Relevanz und bis ins intimste Private auftretende Konflikte zur Sprache. Es schwingen aktuelle politische Diskussionen (z.B: Pflegeregress, Mindestsicherung,….) in dieser Diskussion mit. Die Frage, was ein Sozialstaat „kosten“ darf, wird hier auf eine sehr private, persönliche Ebene transformiert. Plötzlich befindet man sich inmitten einer Wertediskussion voller neoliberaler und christlich-sozialer Argumente - man fragt sich: Wo stehe ich eigentlich in dieser Diskussion?
Es spielen: Philipp Kieninger, Pia Kolb, Beata Milewska, Reinhardt Winter
Kostüme: Nora Fankhauser
Bühne: Alois Ellmauer
Inszenierung: Ben Pascal
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